Das Bündnis gibt die Möglichkeit zusammen etwas zu bewegen und größere Demonstrationen oder Veranstaltungen zu verwirklichen.
Das Bündnis “Krefeld für Toleranz und Demokratie” hat sich
zusammengeschlossen, um jeglichen rechtsextremen, faschistischen und
neonazistischen Bestrebungen in Krefeld entschieden entgegen zu treten.
Uns eint, dass wir in unserer Stadt keine Faschisten, keine Alt- und
keine Neonazis und keine anderen rechtsextremen Gruppierungen wollen.
Nazis sind eine Gefahr, und das in vielfacher, nicht immer sofort erkennbarer Weise.
Rassismus und Antisemitismus, die Abwertung und Ausgrenzung anderer
Menschen sind die ideologischen Grundlagen ihres Denkens und Handelns.
Sie bewerten Menschen nach „Rasse“, „Abstammung“ und „Blut“ und
betrachten Menschen anderer Herkunft immer als „Fremdkörper“ und
minderwertig.
Für Faschisten gehören deshalb Gewalt und Hass gegen Andersdenkende und
Angehörige anderer Nationalität und Herkunft zu den legitimen Mitteln
der Auseinandersetzung, wie besonders das Grauen der
nationalsozialistischen Herrschaft zeigt. Auch im heutigen Deutschland
geht das Auftreten von Nazis oft mit Gewalttaten gegen ihre
demokratischen Gegner und andere ihnen verhasste Gruppen einher.
Viele der heutigen Neonazis agieren nicht offen. Sie geben sich einen
bürgerlichen Anstrich und sind auch in örtlichen Vereinen aktiv. Zudem
verbreiten sie ihren Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus
mittlerweile taktisch geschickt und oft strafrechtlich nicht fassbar. So
versuchen sie in vielen Diskussionen, unterschwellig rassistische
Vorurteile zu schüren und von Sachthemen weg zu bewegen. Die
rechtsextreme Propaganda und soziale Demagogie kann auf den ersten Blick
unverdächtig erscheinen. Das vermeintlich bürgernahe Auftreten und die
Beschäftigung mit kommunalen Themen verstellen manchmal den Blick auf
ihre reale Brutalität.
Immer häufiger sind Jugendliche die Hauptzielgruppe. Dabei spielt
rechtsextreme Rockmusik eine wichtige Rolle, Musik dient als
„Einstiegsdroge". Die Texte spielen mit den Zukunftsängsten von
Jugendlichen. Themen wie Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Drogen, Gewalt
und der damit verbundene Aufruf, sich "dagegen" zu stellen, sprechen die
Gefühlswelt dieser Zielgruppe an. So wird unterschwellig bis offen zur
Zerstörung der Demokratie aufgerufen.
Auch wenn Rechtsextremisten sich demokratischer Strukturen bedienen,
sind sie keine politischen Gegner wie andere. Die faschistische
Ideologie – Rassenwahn und Fremdenfeindlichkeit – ist nicht einfach eine
andere Meinung, sie steht außerhalb des demokratischen Spektrums.
Unsere Geschichte zeigt, dass Widerstand gegen den Faschismus zum
Scheitern verurteilt ist, wenn die demokratischen Kräfte nicht gemeinsam
handeln. Aus dieser Erfahrung sehen wir in der Gemeinsamkeit der
Demokraten die wirksamste Waffe gegen den Faschismus. Sie hat oberste
Priorität. Bei aller Unterschiedlichkeit werden unsere
BündnispartnerInnen sich gegenseitig respektieren und den Widerstand
gegen die Faschisten gemeinsam und solidarisch gestalten.
Aus den unterschiedlichen Gefahren durch Nazis und den unterschiedlichen
Ansätzen der BündnispartnerInnen ergeben sich verschieden Formen des
Widerstands. Wir haben alle ein gemeinsames Ziel, das wir nicht nur mit
gemeinsamen Aktionen, sondern auch auf unterschiedlichen Wegen erreichen
wollen. Diese Wege sind z. B. entsprechend aufbereitete Informationen
für Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, aktive Teilnahme an
Infoständen, Demonstrationen und Mahnwachen o.ä., wenn erforderlich auch
ziviler Ungehorsam. Das Ziel ist und bleibt gleich: kein Fußbreit dem
Rechtsextremismus!
Unser Widerstand ist gewaltlos. Ziele mit Gewalt durchzusetzen gehört
zur Ideologie der Faschisten, und wer sich darauf einlässt, hat die
Auseinandersetzung schon verloren. In diesem Rahmen tolerieren die
BündnispartnerInnen die Anwendung unterschiedlicher Widerstandsformen.
Besonderer Wachsamkeit bedarf das öffentliche Auftreten der Faschisten.
Häufig ist dabei nicht sofort die gewaltverherrlichende und
menschenverachtende Ideologie zu erkennen. Diesem öffentlichen Auftreten
stellen wir uns entgegen. Wir werden es nutzen, um über Wesen und Ziele
des Faschismus aufzuklären. So sollen die Nazis jedes Erscheinen in der
Öffentlichkeit als Niederlage erleben. Kein Fußbreit dem Faschismus
bedeutet also, ihnen in der Öffentlichkeit immer entgegen zu treten,
ihren Aktionsradius einzuschränken und ihnen gewaltlosen Widerstand
entgegen zu setzen.
Dies alles ist eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe. Sie ist zu
schaffen, wenn sich – wie bisher – alle demokratischen Kräfte in Krefeld
gemeinsam und solidarisch den Nazis entgegenstellen.
Gemeinsam und solidarisch für ein Krefeld ohne Nazis!
Krefeld, im Februar 2009
Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie e.V.