Hallo zusammen
wie schon seit vielen Jahren Tradition, führen das
Bündnis „Krefeld für Toleranz und Demokratie" und die „Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten" auch in diesem Jahr eine Gedenkveranstaltung auf dem
Hauptfriedhof anlässlich des „Tags der Befreiung" am 8. Mai durch.
Wir beginnen unsere Veranstaltung um 17 Uhr auf dem
alten Teil des Hauptfriedhofs am Mahnmal der in Krefeld ums Leben
gekommenen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Dort werden Robert
Muschalla vom NS-Dokumentationszentrum Krefeld und Ralf Winters für die
VVN-BdA sprechen. Darüber hinaus wird der Künstler, der das Mahnmal
entworfen hat, Frank Joerges, anwesend sein.
An zwei Grabstellen von Angehörigen einer Roma-Familie
wird der Historiker Dr. Ulrich Opfermann an das Schicksal der ermordeten
Sinti und Roma erinnern. Abschließen werden wir unsere Veranstaltung
auf dem neuen Teil des Hauptfriedhofs (Nähe Krematorium) am „Mahnmal für
die Opfer der Konzentrationslager", welches auf Initiative des
Krefelder Ehrenbürgers Aurel Billstein, aktiver Widerstandskämpfer und
Überlebender der Nazi-Diktatur, 1987 errichtet wurde.
Wir freuen uns sehr auf eure Teilnahme an der Veranstaltung sowie das Weiterleiten an Interessierte.
Solidarische Grüße
Gedenkveranstaltungen auf dem sog. Alten und Neuen Friedhof
Krefeld, den 3.5.2022
Am 8. Mai 2022 jährt sich die Befreiung von Krieg und Faschismus zum 77. Mal und der
2. Weltkrieg, welcher unermessliches Leid über die Völker der Welt und insbesondere Europas gebracht
hat und ca. 60 Mio. Tote forderte, endete mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation
seitens der deutschen Heeresleitung in Berlin. In Krefeld endete der Krieg bereits am 3. März 1945 nach
dem Einmarsch der amerikanischen Alliierten nach nur zwei Tagen Kampf.
Der Eroberungs- und Vernichtungskrieg der Nazis, welcher mit dem Überfall auf Polen am 1. 9. 1939
begann und seine grausame Fortsetzung am 22. 6. 1941 mit dem Überfall auf die Sowjetunion fand,
machte keinen Unterschied zwischen Weißruss*innen, Ukrainer*innen, Russ*innen oder anderen
Sowjetvölkern – sie waren unterschiedslos die von den Nazis so genannten „jüdisch-bolschewistischen“
bzw. „slawisch-bolschewistischen Untermenschen“, die es im Sinne der Naziideologie entweder zu
versklaven oder auszurotten galt.
Unser Gedenken gehört allen Opfern von Faschismus und Krieg – den sechs Millionen ermordeten
jüdischen Menschen, den ermordeten Sinti und Roma, den politisch Verfolgten und in KZ Ermordeten,
den aus ihren Heimatländern Verschleppten und zur Arbeit in Deutschland unter unmenschlichen
Bedingungen Gezwungenen sowie den zahllosen ermordeten Zivilisten und Soldaten in den
überfallenen Ländern.
Die im Juni 2020 verstorbene Ehrenpräsidentin der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund
der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ und Auschwitzüberlebende Esther Bejarano kämpfte viele
Jahre und Jahrzehnte gegen das Erstarken von Neonazis, gegen jede Form von Neofaschismus und
Rassismus, gegen rechte Hetzer der AfD in Bundestag und Länderparlamenten, von wo aus
beispielsweise A. Gauland die zwölf Jahre Nazidiktatur als „Vogelschiss“ in der Geschichte bezeichnen
durfte. Sie sagte: „Der Nazismus und Rassismus wurde in diesem Land auch nach 1945 weder politisch
noch gesellschaftlich so konsequent bekämpft, wie er hätte bekämpft werden müssen und können. Er
konnte sich auch weiterhin in staatlichen Strukturen festhalten, vor allem im Verfassungsschutz und in
der Justiz, und ja sogar noch mehr, er konnte sich weiter ausbreiten.“
Ein weiteres wichtiges Anliegen Esther Bejaranos war der Kampf darum, den 8. Mai als „Tag der
Befreiung“ zum offiziellen Feiertag zu erklären. In vielen Ländern Europas wurde der 8. Mai oder ein
Tag rund um den 8. Mai Feier- oder Gedenktag wie z.B. in Frankreich, Tschechien und der Slowakei (8.
Mai), in der Ukraine (8. und 9. Mai) und in Russland (9. Mai). In Italien feiert man den „Tag der
Befreiung Italiens“ am 25. 4. und den „Bevrijdingsdag“ in den Niederlanden begeht man dort am 5. 5.
Was am 8. Mai 2020 anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung in Berlin einmal möglich war, muss die
Regel werden. Deshalb unterstützen wir die Forderung:
8. Mai muss Feiertag werden!
Samstag, 7. 5. 2022, 13 Uhr Mahnwache Joseph-Beuys-Platz vor dem KWM
Sonntag, 8. 5. 2022, 13 Uhr Gedenken am Mahnmal für die Opfer der KZ
Friedhof Nähe Krematorium bzw. Eingang Am Behringshof und anschließend an den Gräbern der Zwangsarbeiter*innen
Ein gemeinsamer Aufruf von
ATTAC Krefeld, Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie, DFG-VK Krefeld,
Krefelder Friedensbündnis, VVN-BdA Kreis Krefeld
Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie e.V.